Abgeschickt von Grisel am 31 Dezember, 2001 um 00:06:36:
Antwort auf: Frage und Silvestergrüße von Simone am 30 Dezember, 2001 um 19:19:05:
Liebe Simone!
: Heute lief auf Bayern3 eine Doku über Jan van Eyck, das war wunderschön! Und es hat mich auch gleich an Martine´s (wink!) Bericht über die Eheschließung im Mittelalter erinnert, wo sie eben gerade auf ein Bild von Jan van Eyck verwiesen hat wenn ich mich recht erinnere... jedenfalls wurde dieses Bild im Bericht auch besprochen, und der Kommentator meinte, es habe sich um eine Heirat "zur linken Hand" gehandelt, möglicherweise um eine Zweitheirat?! Soll das jetzt heißen, das Herr Arnolfini zum zweiten Mal geheiratet hat oder gar zwei Frauen hatte? Wer weiß da was genaueres?
Soweit ich weiß - bitte um Korrektur wenn ich mich irre - ist eine Ehe linker Hand eine sog. morganatische Ehe. Ich kenne das nur von Herrschern. Eine solche Ehe hat nicht die selbe Wertigkeit wie eine richtige Ehe, im allgemeinen weil die Frau nicht den selben Stand hat, aber die Kinder daraus gelten als legitim.
Als Bsp fällt mir dazu Friedrich II ein, der (angeblich - man ist sich da nicht vollkommen sicher) seine Geliebte Bianca Lancia linker Hand geheiratet haben soll. Er war der Kaiser und sie eine simple Grafentochter, also nicht standesgemäß. Aber der Sohn aus dieser Verbindung, Manfred wurde tatsächlich zu einem legitimen Sohn erklärt, der somit in der Erbfolge zwar hinter seinen legitimen Halbbrüdern stand, aber als einziger unter den Bastarden Friedrichs als legitimer potentieller Erbe für das Königreich Sizilien in Friedrichs Testament genannt wurde.
Ob eine solche Ehe neben einer richtigen möglich war, weiß ich nicht. Irgendwie bilde ich mir ein, in Zusammenhang mit Karl dem Großen diesen Begriff gehört zu haben.
Guten Rutsch!
Grisel