Re:Typisch oder untypisch?


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Abgeschickt von Martine am 28 Juni, 2002 um 11:30:37:

Antwort auf: Re:Typisch oder untypisch? von Saskia am 27 Juni, 2002 um 23:49:18:

: Warum ihr Ly als hysterisch in Anführungszeichen betrachtet, dahinter bin ich noch nicht gekommen.
Für mich ist er nie und nimmer hysterisch.

Hallo Saskia,

dass liegt evtl. daran wie man den Begriffder Hysterie interpretiert.
Ich kopier dir hier mal was aus der Dunnettie Group aus yahoo hinein, weil ich einfach ZU FAUL bin es nochmal zu schreiben - ( Du weist ja, ENTP ermüden schnell an Routineaufgaben... ) *GGG

(Heike fragte:...)
Was ich dich noch fragen wollte, Martine: Der Begriff UHH stammt ja ursprünglich von dir, oder? Warum nennst du Lymond eigentlich so?
"Hysterisch" wäre eigentlich nicht gerade ein Wort, daß ich mit dem immer so kontrollierten Lymond verbinden würde...

(Martine antwortete: - uhhh das klingt nach Ratgeberseite- Gröl!...)
Da könnte ich ja nun ganz einfach mit "Wart's ab" antworten, aber ich sollte vielleicht etwas mehr zum Begriff der Hysterie sagen.

Hysterisch ist für mich, seit ich rausgefunden habe, was der Begriff eigentlich wirklich bedeutete, eher ein Kompliment.

Daß wir ihn (den Begriff) so negativ sehen, ist Sigi Freud, der alten Koksnase, zu verdanken, die in ihrem Wahn prompt Frau als Krankheit definiert hat.

Hystera bedeutet im Griechischen die Gebärmutter, das kommt von Hys (Schwein) Die Griechen hatten eine etwas seltsame Vorstellung von Organen im menschlichen Körper, das waren für sie ein Art Tiere, das Schwein war dann eben die Gebärmutter. Weil es an verborgenen Orten (nach Nahrung) sucht, sehr fruchtbar ist und sehr klug und was die Seinen betrifft auch sehr todesmutig.

Wenn olle Sigi und sein Nachfolger eine Frau hysterisch nannten, warfen sie ihr vor eine Frau zu sein.
Hystera hatte aber im Griechischen auch etwas mit schöpferisch sein und Kreativität zu tun. (= der Vorgang der Geburt)
Also ist hysterisch, nicht nur dieses hypernervöse, sondern auch das Gebären, Schöpfen und Kümmern.

Lymond als hysterisch zu bezeichnen bedeutet für mich, daß ich seine weibliche Seite sehe, und ihn dafür mag, obwohl er die nach außen nicht zeigen wird. Sie kommt zum Vorschein, wenn er sich kümmert, oder wenn er sehr erfinderisch vorgeht und sehr komplizierte Pläne und Vorhaben entwirft und ausführt. Ebenso in seinem Zug zur Schaupielerei, in die er sich genauso fallen lassen kann, wie in die Musik. Diese Seite an ihm ist eben sehr verborgen, wie eben das Wesen der Hysterie auch. (...)

: Worauf ich mich bezog, war der zweite Teil der Passage. Ein "inventor" in Ruhe, das muss ja grauslig für ihn sein!

RUHE? Was soll das sein? Ruhig ist wenn man tot ist.

: Warum sollte ich eine eher untypische Leserin sein??

Ach, ich glaube du bist eher eine ungewöhnliche Leserin, du vesuchst auf eine höchst anregende Art unsere Diskussionen auf den Boden unserer Tatsachen zu stellen und das macht Spaß.

Zu deiner früheren Frage, warum ich nicht konkreter auf die angesprochen Beispiel eingegangen bin, - oh, das lag schlicht ein wenig am Zeitmangel. Ich wollte mich kurz fassen und wurde schludrig. Ich schau ins Forum wenn ich mir ein Päuschen gönnen will, aber ich kann nicht so viel schreiben wie ich gerne wollte.

Deshalb nur noch mal zusammengefaßt:
Also mit DD beschäftige ich mich seit ich 16 bin, (ich bin nun
36jahreundeinelächerlichedreistelligezahlvonmonaten alt....) Damals hab ich DD für mich entdeckt. Und ja, sie hat - oder besser ihre Bücher haben, besonders GoK, weil das lange Zeit das einzige war, das ich hatte - mich durch alle möglichen Lebensphasen begleitet. Irgendwie fand ich
dabei immer irgendwas, was mich fesselte, anregte, tröstete, aufrichtete, anspornte, erheiterte, unterhielt, usw.
Das ging mir nicht nur mit DDs Büchern so, andere die ich genauso liebe waren z.B. Ranke-Graves Weiße Göttin, Hans Peter Dürrs Traumzeit und eine ganze Reihe von Poesie, darunter so abstruse Sachen wie Marot, Villon Louise Labé, etc.

Ich kann wirklich nicht sagen wie oft ich dieses oder jenes Buch gelesen habe, nur daß z.B. Game of King eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist und wahrscheinlich immer sein wird, das weiß ich sicher. Es gab, wie gesagt, ähnlich wichtige Bücher in meinem Leben, aber über so lange Zeit hat mich kein anderes begleitet.

Gelesen habe ich aber immer viel, und was ich gelesen habe, konnte ich mir auch immer gut merken.

Und es ist wirklich so, bei Dunnett kommt man an kein Ende. Ich habe sogar das Gefühl die Personen (ver)ändern sich mit der Zeit. Oder besser die Sicht auf die Personen ändert sich, wenn man den einen nicht leiden konnte, irgendwann gelangt man doch zu dem Schluß, das sei kein übler Kerl, oder doch nicht so ein schwacher Charakter..
etc...

Aber da hast du ja auch schon anesprochen.

Warum ich in dem früheren Posting eine der großen Grenzerfahrungen als Grund für die Veränderung genommen habe? Ich denke Verlust ist eine schon sehr frühe Erfahrung, jedoch eine grenzenloser Verlust geschieht (meist) später im Leben. Ebenso würde ich sagen, daß die Gefühlsaufwallungen der Pubertät wenig mit der Liebeserfahrung im erwachsenen Alter zu tun haben, jedoch dieses mitprägen. Ich weiß nicht, ob ich z.B. nochmals ähnliche Gefühlserfahrungen heute machen wollte, so schön die Erinnerung daran auch ist, es besteht auch schon, je älter man wird der Hang zu einem gewissen Selbstschutz. Und ja, durch diese „Läuterung“ ändern sich unsere Beziehungen zu den „personnags“ schon sehr. (Nur Jerott kann ich halt nie leiden.. *gg)

Martine





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