Re: Zu Hülf! Au secours!


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Abgeschickt von Silke am 02 September, 2002 um 00:10:04:

Antwort auf: Zu Hülf! Au secours! von Martine am 01 September, 2002 um 16:38:28:

Hi Martine,

nicht einfach, Deine Fragen. Ich versuch´s mal:

Wie würdet ihr jemanden, dem ihr zutraut, daß es ihm gefällt, und daß er in der Lage ist DD zu
genießen, DD schmackhaft machen?
Ach ja, ich denke für den wäre die Niccolochronik das Richtige.

* Ich habe einen ähnlich gestrickten Kandidaten hier...allerdings kein Historiker. Dafür behauptet er, sehr gut englisch zu können*g* wir werden sehen!*diabolisches GGG*

Ich selbst habe mit HN angefangen, und es war genau richtig so! Ganz ehrlich, wenn ich mit den
LC begonnen hätte, wäre ich hängengeblieben unterwegs...und zwar schon ganz am Anfang, unwissend, daß es sich ganz sicher ganz doll lohnen wird, weiterzulesen. Das *Dranbleiben* ist bei HN leichter. Lymond ist so geziert...

Wo würdet ihr Dunnett einordnen, wenn ihr ihr ein Etikett aufkleben müßtet?

* Historische Romane der Extraklasse. Qualitativ und quantitativ *g*

Was an DDs Sprache/Stil für euch das Schönste? Die Poesie, die Zitate? Könnt ihr Beispiele geben?

* 1.Die Farbigkeit. Ein besseres Wort fällt mir nicht ein dazu, ich heiße ja auch nicht DD.
Deshalb darf ich das so lassen *g*. Ich meine damit die Art, manche Details zu beschreiben.
Oder den Hintergrund, die Kulisse auszumalen. Zwei tolle Beispiele hast Du selbst gegeben:
Die Düfte und den Hut "wie ein Dudelsack".

2.Humor, Witz ebenfalls in Details. Auf Anhieb fällt mir als Beispiel ein, wie Kathi in Island
ständig hin- und herüberlegt, wie zum T... sie Niccolo denn nun anreden soll.
Oder auch Monsieur le bloody Comte. Oder Lord Belchtrees. Oder, oder...

3.Die anspruchsvolle Sprache. Den eigenen englischen Sprachkünsten wird sehr viel abverlangt.*Oh ja!*
Man kommt mit seiner Einschätzung der eigenen Englischkenntnisse sehr schnell auf den Boden der
Tatsachen zurück *g*
Es hat was von Rätsel lösen, die kleinen Erfolgserlebnisse, wenn man eine Anspielung oder ein Wortspiel kapiert hat oder ein Zitat zuordnen kann. Das mit den Zitaten ist aber mehr was für
die zweite Runde, das merke ich gerade selber.

4.Überhaupt: Rätsel lösen, den größeren Zusammenhang herausfinden. Wer war wer und hat mit wem?

Habt ihr schon einmal etwas getan, was euch ohne Dunnett zu lesen nie in den Sinn gekommen wäre?

* Oh ja!
- Im Urlaub ganz elegant einen Abstecher nach Urbino eingeplant und dem Partner die Ohren über
den Count of Urbino vollgelabert.
- Sehr interessiert Informationen über Söldnertruppen im späten 15.Jh. aufgesogen, über die ich gaaanz zufällig im Internet gestolpert bin. Über dieses Thema im Freundeskreis einen *Vortrag* gehalten, *hä?´s* geerntet.
- Florenz beim x-ten Besuch mit anderen Augen gesehen.
- Ernsthaft einen Besuch Brügges in Erwägung gezogen.
- Mit dem Finger auf der Landkarte Timbuktu gesucht und den Weg durch die Wüste.
- Martine im Cafe getroffen und den Ratsch im Biergarten fortgesetzt.

Welche nicht literarische Qualität haben ihre Bücher für euch?
(Z.B. gibt es eine andere Kunstform (Maleri, Film, Musik)mit der ihr sie vergleicht?

* Hm, das ist schwer. *Vergleichen* kann man ihre Bücher (nur HN in meinem Fall) am ehesten mit
Malerei, s.o. die Farbigkeit. Im Kopf entstehen die Kulissen mit allem drum und dran, Gerüchen und
Geräuschen, die Handlung spielt dann darin. Sozusagen *feelaround*-Kopfkino.
Ich stehe seltener vor Renaissancebildern als Du, Martine, aber ich werde künftig, falls es dann doch mal passiert, mehr auf die Papageien
achten, wenn mir einer begegnet *g*
(Und dann hier fragen, was zum Henker der Papagei im Stilleben zu bedeuten hat???)

*Kombinieren* geht gut mit der entsprechenden Musik. Das kommt nun meinem Kandidaten sehr entgegen, da er selbst Musik macht und selbige den Einstieg bedeuten könnte. Passende Musik zu passenden Szenen...dazu würde mir viel einfallen, hilft Dir aber beim Historiker nicht weiter.

Habt ihr eine Stelle, die ihr einem Nichtleser beschreiben/nacherzählen könntet, um ihm Dunnett
nahezubringen?

* Gleich am Anfang von RISING: Drei Herren im Bad!
Eindruck dieser Szene auf mich: was so anfängt, MUSS gut weitergehen!

Es gibt so viele highlights, aber aus dem Zusammenhang gerissen bringen sie vielleicht nicht
wirklich viel, wenn es einem DD nahebringen soll.

Warum sollte jemand unbedingt eine Dunnettfigur kennenlernen? Welche? (Das muß sich nicht auf
die Hauptpersonen beschränken.)

* Na, das will ich hoffen!!!
Nur mal HN: Unbedingt auf Tobie achten! (Ich werde beim zweiten Lesen meine Aufmerksamkeit
besonders auf ihn lenken, habe ich doch beim ersten *Durchgang* erst recht spät gemerkt, wie
sympathisch der Mensch ist)

Warum? Er kann nicht aus seiner Haut. Er bringt es einfach nicht übers Herz, und wurde er noch
so oft enttäuscht, Niccolo seinen Dreck wirklich alleine machen zu lassen. Wenn es brennt, ist er da.
Er wird ja auch am Ende belohnt, aber das ist mehr was für Mädchen *ggg*

Für die Techniker, Insgeniöre und Bastler (mein Kandidat) unter den zu toasternden:
Niccolo selber und natürlich John Le Grant und ihre technischen Wunderwerke.

Gibt es etwas, was ihr speziell einem (Kunst-)Historiker zu Dunnett sagen würdet?

* Da muß ich passen. Auf dem Gebiet bekenne ich mich zur Ahnungslosigkeit!
Vielleicht sollte man einem Kunsthistoriker aber auch gar nicht so viel zu einem Bezug zu
seinem Metier sagen, das merkt er dann schon selber! Sag ihm, daß er auf so manchem
altbekannten Bild nach der Lektüre auf bestimmte Details achten wird, bestimmte Personen suchen wird (ob erfolglos oder nicht, wird er dann schon sehen).
Das ist doch vielleicht wie in diesen Illustrierten-Rätseln: *Wir haben in diesem Bild drei Fehler für Sie versteckt* *ggg*

Insgesamt denke ich, daß man nicht gleich zum Einstieg zu wissenschaftlich und zu analytisch an DD´s Romane herangehen sollte. Das Lesen dieser Bücher macht doch auch deshalb so viel Spaß, weil man sich einfach und schlicht darauf verlassen kann, daß die Kulisse stimmt, basta. In dieser Kulisse spielt sich eine großartige Story ab. Nochmal basta.*hautmitderfaustaufdentisch*
Analyse kommt später. Wenn man nach dem Lesen das Bedürfnis hat, sich über die fiktiven Personen auszutauschen und warum dies und das so und so war. NACH dem Lesen.

Also laßt mich bitte nicht im Stich!
* Niemals!!!
Ich hoffe, meine mageren Ergüsse helfen Dir ein wenig weiter...?

Herzliche Grüße und fröhliches Toastern!
Silke


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