Ansprüche in einem schönen Grau?


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Abgeschickt von amicadd am 23 Oktober, 2002 um 23:52:22

Hallo,
ich habe in einem Beitrag gelesen, dass das Lesen "an und für sich (...) phantasiebegabte Menschen anspricht". Allen anderen werde sich die Welt zwischen den Buchdeckeln wohl nicht erschließen. Dieses Erschließen ist für mich eine dynamische Sache in Korrelation zum eigenen gelebten Leben und zur daraus gesammelten Erfahrung. Mich würde interessieren, ob ihr - die ihr auch schon für das höchste Amt im Staate kandidieren dürftet (!!) - das Erschließen ausschließlich "als Möglichkeit mitzuerleben, abzutauchen in eine völlig andere Welt, in ein anderes Leben, eine andere Daseinsform" versteht (etwas, das mir sehr gefällt und höchst spannend ist) oder ob sich eure Ansprüche an eine Lektüre für Mußestunden im Laufe der Zeit verändert haben und zwar dahingehend, dass ihr mehr nach den Grauzonen des Übergangs sucht als nach den exakten Konturen eines Schwarzweiß-Fotos.Ich suche mittlerweile nicht mehr so sehr nach dem Gegensatz als vielmehr nach über alle Zeiten hinweg gültigen Wahrheiten z.B. hinsichtlich der Charakterbildung. Und dabei rückt die Grauzone mehr und mehr in den Mittelpunkt meines Interesses. Wer hat da mehr Grauzonen, wer ist von diesem Standpunkt aus betrachtet die ergiebigere Figur: F oder N ? Für mich ist es auf den ersten Blick N, aber nur scheinbar. Bei F sind es subtiler geformtere und insgesamt weniger, so finde ich.
Wenn dem im Großen und Ganzen zuzustimmen wäre, so ergibt sich für mich die Frage, wieso die Figuren so gestaltet sind. Für mich ist es nicht einfach "variatio delectat" (die Abwechslung bereitet Freude), sondern auch die Antwort auf eine Leserin, einen Leser, die mit einem anderen Postulat an die Lektüre herangehen.
Was meint ihr?

Grüße
Saskia


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