Gedanken zu RC Teil 1


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Abgeschickt von Silke am 27 April, 2003 um 14:56:31:

Hallo in die Runde,

es sieht alles noch so neu, sauber und unbenutzt aus...da muß ich doch gleich etwas Senf los werden!

Es war ein bißchen schwierig, in RC hineinzufinden: die Karten wurden erst wieder neu gemischt, es galt und gilt, neue Figuren einzuordnen und kennenzulernen. Und RC ist so ganz anders als PiF! Liest sich nicht so fix weg bisher.
Hier also meine Anmerkungen zu Teil I:

Gleich zu Anfang einen Gruß an SYLVIE: Du hattest Recht, der erste Satz ist wieder einer dieser besonders schönen ersten Sätze!

Ganz entzückend finde ich auch, wie Philippa Sybilla und Kate die Neuigkeit mit ihrer Heirat übermittelt.

Für Lymond und seine Leute ist es nicht ganz einfach, mit den Herren Tsar und Konsorten ins Geschäft zu kommen; diese Feuerprobe gleich zu Anfang hat es in sich mit aller Härte!

Bestechend ist der Dialog zwischen Guthrie und Danny, als sie sich Gedanken darüber machen, wie die Russen im Feld auftreten, wieviele verschiedene Waffen sie in wievielen Händen gleichzeitig zu halten gedenken, und welcher Krempel sonst noch an ihren armen Pferden bammelt!

Erstaunt hat mich, daß Lymond Philippa´s Brief halb gelesen verbrennt. Was will er Güzel damit sagen? Daß es ihn nicht juckt, wenn sie seine Post liest und sie sich die Mühe in
Zukunft schenken kann, weil Philippa eh nichts interessantes schreibt?
Güzel und er befinden sich in einem delikaten Wettlauf um Mitspracherecht in Russland, und Güzel muß erkennen, daß Lymond ihr einen großen Schritt voraus ist.
Allerdings war ich bisher ganz selbstverständlich davon ausgegangen, daß Güzel und Lymond Bettgenossen sind, hm, hab ich mich wohl geirrt.

Meine frisch in Ende DK und PiF entdeckte Sympathie für Philippa bekommt einen kräftigen Dämpfer, denn sie betätigt sich ziemlich plump als Detektivin und rührt in zugedeckelten Töpfen herum, einerseits bei Sybilla´s Schwester, der Äbtissin, andererseits bei Leonard Bailey, der sie aufs allerfeinste auflaufen läßt!
Für den geneigten Leser eröffnen ihre jeweiligen Entdeckungen natürlich die herrlichsten Spekulier-Möglichkeiten!*g*
(Wer hatte denn nun wirklich mit wem, und wo?)

Und Philippa schreibt doch tatsächlich einen weiteren Brief an Lymond und eröffnet ihm, was sie von der Äbtissin erfahren hat: Papa ja, Mama Sybilla nein.
Ich fasse es nicht! Mein Gott, wenn das einer (eine) liest!!!

Dann der Hammer: Philippa´s Entschluß, nach Russland zu gehen!!! Weil sie jetzt, in der Weisheit ihrer fortgeschrittenen Jahre, die Zusammenhänge durchschaut. Nun ja. Mut hat sie. Ich bin gespannt, ob es ihr gelingt, die Reise doch noch anzutreten.

Eine alte Bekannte treffen wir auch wieder: Margaret Lennox, und sie spinnt fleißig Intrigen, schön geheim natürlich. Das wird auch noch spannend werden. Sie greift ja zu recht drastischen Methoden, um Lymond zur Rückkehr nach England zu bewegen bzw. bewegen zu lassen. Welche Rolle Bartholomew Lychpole spielt und für wen er tatsächlich den Kurier spielt, erfährt man hoffentlich noch.

Nicht uninteressant finde ich die Ausführungen über Queen Mary und ihr Dilemma. Eine arme Frau, die sich in ihrem Leben dank Henry VIII schon in sämtlichen Rollen wiederfand: als nichtswürdiges Etwas und nun als Königin. Da wird man schon leicht extrem fromm. Mit ihrer Ketzerverbrennerei dreht sie allerdings ziemlich durch.

Dann das Theater um die Geburt und dann doch-noch-nicht-Geburt des Thronfolgers, und daß in dem Zusammenhang auch Elizabeth vorsorglich nach Hampton Court gebracht wird, man weiß ja nie, gell?

Bei dem Thronfolgerdilemma frage ich mich, warum man nicht einfach eines der Reservekinder hergenommen hat, die ja vorsichtshalber herbeigeschafft worden waren. Dann wär doch das Problem gelöst gewesen.
Jaja, die Geschichte geht nicht in echt so, ich weiß *g*

Es verspricht auch ausgesprochen spannend zu werden, in welcher Beziehung Margaret Lennox und Elizabeth
zueinander stehen, wer wen verrät, und wer und wieso Lymond in England haben will.
Elizabeth schätzt Margaret und alle Lennoxes offenbar nicht besonders. Und warnt Philippa ganz offen, sie nicht mehr zu besuchen und ferner sei das Leben für eine Soldatenfrau gefährlich.

RC scheint intrigentechnisch außerordentlich anspruchsvoll zu sein; ich habe das Gefühl, man ist als Leser gut beraten, sich immer begleitende Notizen zu machen *ggg*

So, jetzt atme ich noch einmal gaaaanz tief durch und mache mich an Teil 2.

Bis bald, herzliche Grüße
Silke





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