Re: Robin Stewart - Dicke Spoiler


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Abgeschickt von Jenny W am 07 Februar, 2005 um 23:34:42:

Antwort auf: Re: Robin Stewart - Dicke Spoiler von Kathrin am 07 Februar, 2005 um 21:03:23:

Hallo Nina, hallo Kathrin,
Liebe Nina, wie beneide ich dich, dass du noch die 2. Hälfte von "Ringed Castle" vor dir hast. Beim ersten Lesen mochte ich das Buch eigentlich nicht so sehr, wegen der Kälte in Russland und bei Lymond und wegen der Ereignisse, die dann kommen - aber mittlerweile ist es mein Lieblingsbuch der Reihe.
Habe gerade wieder QP quer gelesen und mir einige der wichtigere Passagen angeschaut, die Robin Stewart betreffen. Dabei muss ich sagen, dass ich von den ganzen Lymond Chronicles QP am wenigsten mag.
Liebe Kathrin, ich finde, du bist dem Robin gegenüber etwas zu streng. Ja, er taugt eigentlich nicht viel, er träumt von Ansehen und Reichtum, weiß aber nicht, wie er sie erreichen soll. Lymond und d'Aubigny sind beide kleine Götter für ihn, so möchte er auch eines Tages werden, hat aber weder den Kopf noch den Hintergrund dazu. Er wirft FC vor, seine (Robins) Situation nicht beurteilen zu können, weil FC immer nur Ansehen und Reichtum gekannt hat. FC versucht, ihm klar zu machen, dass er noch nicht einmal in dem von ihm erwählten Beruf etwas taugt, er gehe doch in allen Bereichen schlampig zur Arbeit.
Stimmt alles, und trotzdem - oder vielleicht deswegen - tut mir Robin Leid. Er wagt das verwegene politische Spiel in England, ohne im Geringsten zu verstehen, auf was er sich einglassen hat; er wird immer wieder hin und her geschoben, immer wieder von Menschen, die er vertraut hat, hereingelegt; er versteht die ganze Zeit weder den Hintergrund noch die Entwicklung des Geschehens. Und zum Schluss rafft er sich dennoch zusammen und versucht, das darzustellen, was er meint, dass FC von ihm erwartet: den ordentlichen, sauberen Soldaten und "gentleman".
Und man muss bedenken, welcher Tod ihm kurz vorher gedroht hat, und ihm wohl immer noch bevorsteht, wenn er gefangen genommen wird, ohne den Beweis, dass er die Warnung gegeben hat. Wieviel Stunden konnte man am Rad noch Qualen durchleben?
Die Szene dann in der Waldhütte, die zuerst O'Liamroe und dann Lymond vorfindet - Lymond, der sich Zeit und Ruhe genommen hat, sich zu waschen und sich umzuziehen - ist, meine ich, auch für den Leser erschütternd.
Lymond schafft fast alles, was er sich vornimmt durch eisernen Willen und Durchsetzungsvermögen. Die hat Robin Stewart nicht, die kann auch nicht jeder haben. Nur in diesen letzten Stunden seines Lebens hat er sich wirklich bemüht. Weshalb ich immer denke: ich weiß nicht, ob ich es an seiner Stelle besser geschafft hätte. (Die politischen Verwicklungen in England mit Warwick und den Lennoxes habe ich z.B. bis heute nicht verstanden.)
Ich bin auch gern bereit jederzeit Jerott zu verteidigen!
Viele Grüße
Jenny




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