Re: Ehevertraege


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Abgeschickt von Martine am 14 Januar, 2007 um 20:02:52:

Antwort auf: Ehevertraege von Claude CBK am 12 Januar, 2007 um 05:02:23:

Hallo Claude

Über Ehe inder Frühen Neuzeit gibt es ganze Universitätsvorlesungen.

Ganz kurz;-)

Die Regel war, Heirat wurde von den Familien arrangiert. Das würde auch erklären, warum die Ehe zwischen Doria udn Catherine angezweifelt wurde, da hier kein Familienarrangement getroffen wird. Zudem ist Catherine auch noch nicht im körperlichen Sinne ein Frau, als sie Doria ein Eheversprechen gibt.

Doria wartet dann mit Thibauts Einverständnis auf, denn Marian könnte dieses Einverständnis nur zusammen mit einem männlichen Familenmitglied (hier ihr Ehemann oder Thibaut) geben, der juristisch "vollwertig" ist.

Dazu kommt, daß Ehe nicht wie bei uns ein Rechtsgeschäft war, das irgendwo amtlich vermerkt wurde.

Heiraten konnte man, war man volljährig und unabhängng auch durch das gegebene Versprechen, an den Partner. Es gibt im Archiv einen Artikel zu diesem Verfahren, das die frühe Nuezeit bis ca 1600 abdeckt. Erst im Laufe der Reformation setzte sich die Heirat inder Kirche durch, vorher war das alles nur eine enfache Zeremonie mit dme Austausch von gegenseitigen Geschenken.

Zur finanziellen Stellung der Frau.
Diese brachte die Mitgift in die Ehe ein und da war auch ihr Erbteil festgelegt. Die Mitgift blieb auch rechtlich Eigentum der Frau, obwohl der Ehemann darüber verfügte. Nicht einmal mit der Geburt der Kinder, sondern erst mit dem od der Frau geht diese in das Erbteil der Nachkommen über.
Rechtlich konnte sich daraus der Fall ergeben, daß wenn der erste Ehemann verstarb und die Frau wieder heiratete, die Migift an die Famile des zweiten Mannes fiel und nicht an die Kinder des ersten Mannes.

Alessandras Strozzis Mitgift war das einzige Vermögen, was ihr nach dem Einzug des Vermögens ihres Mannes nach dessem Tod bleibt.

Mehr darüber und über die regionalen Regelungen findest du in Olwen Huftons Buch über Frauen in der Frühen Neuzeit.

Bei der catherine /Doria-Ehe kommt noch die Vertragslage zwischen Marian und Niccolò hinzu, da beide ja die Kinder Marians besonders abgesichert haben, um zu verhindern, daß Niccolò auf das Vermögen der Kinder Zugriff hat.

Gruß Martine



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