The Dovecote


    While I was recently reading a lot about the paintings of the 15th and 16th century, I came across a little passage about doves and dovecotes in an essay about the February miniature of the "Très Riches Heures du Duc de Berry" of the Limburg Brothers. Perhaps it is also to some interest for other Dunnett readers, as it was for me.

Here is a web source to see the whole picture: Les Très Riches Heures du Duc de Berry, First Quarter

The complete essay is to be found in: Rose Marie und Rainer Hagen: Malerei des 15. Jahrhunderts, Taschen Verlag, Köln, London, Madrid, 2001: "Eine trügerische Idylle - Brüder Limburg: Februarminiatur aus dem 'Sehr reichen Stundenbuch des Herzogs von Berry', um 1416"

I'll just give a short summing up, of what it says about dovecotes:
The dovecote it mentiones can be seen on the right side of the miniature. It is the little stone tower, a man stands before, folding a coat or a cover around him.

It says in first rank at that times doves were not for eating, and they had also not used commonly as messenger birds. Another product was much more important. Doves produce a lot of dung, which is more fertile than that of cattle, pigs, or sheep and the doves manure has been used for herbariums and kitchen gardens. Also for manure of the hemp production it has been considered of great valour. Doves dung has only come out of mode, when the chemical industry invented artificial products to replace this natural ground fertilizer. (But you find some reminiscence to it in the guano products for your balcony plants.)

While doves have been living manure fabrications the dovecotes have been constructed following economical aspects and rules.
detail from february miniature of Les Très Riches Heures du Duc de Berry  
Dovecote, 1416  
The picture shows these rules quite good.
In the inner sides the dovecote was rounded with nesting holes. They began in a certain height, from the bottom of the building, to let the dung fall down and be collected, and the holes ended in a certain height down from the holes where the doves flew in, because doves do not like to nest near the busy going and coming of the entering spaces. Doves like quiet, cosy, wind sheltered places, so dovecotes where always built at the rim of a farm or a manor, and if possible near a wind sheltering forest.
The Brothers Limburg did even not forget the little sills around the tower. They are no mural decoration elements, but a protection of the doves from weasels, rats and martens, and are blocking the access to the building for any bird-eating carnivores.

Even as the manufacturers of a useful manure, the doves have been feared for eating the corn. In big crowds they would come to the freshly sown fields and pick the seeds. Therefor their number had to be limited. Simple peasants were not allowed to keep more than some doves under their own houses attics.

A special building for doves has been the privilege of the nobility. But they also had to limit the number of doves after the expansion of their estate, The rule was one nest of doves for each Arpent (1 Arpent = 0,5 ha. ha = Hectar).

These specifications had been developed during the middle ages, and in the 15th century the dovecotes had become status symbols. From the size of the dovecote conclusions could be made about the estates size. So anyone who looked at the February miniature in the time of the Duke of Berry could see, that it was not a simple peasants farm which had been depicted, but the manor of someone of the better nobility with a large estate.

The right of a dovecote had been a feudal privilege until the French revolution suspended it with a lot of other nobility privileges.
  

Als ich kürzlich eine Menge über die Malerei des 15ten und16ten Jahrhunderts las, stieß ich auf einen kleinen Absatz über Tauben und Taubenschläge in einem Aufsatz über die Februarminiatur der Gebrüder Limburg im Stundenbuch des Herzogs von Berry . Vielleicht ist dies für andere Dunnett-Leser genauso von Interesse wie es für mich war.

Hier ist das besage Bild im Internet zu sehen: Les Très Riches Heures du Duc de Berry, First Quarter

Der gesamte Aufsatz ist zu finden in:
Rose Marie und Rainer Hagen: Malerei des 15. Jahrhunderts, Taschen Verlag, Köln, London, Madrid, 2001: "Eine trügerische Idylle - Brüder Limburg: Februarminiatur aus dem 'Sehr reichen Stundenbuch des Herzogs von Berry', um 1416"


Ich werde hier nur kurz Zusammenfassen was über die Taubenschläge gesagt wurde:
Der hier beschriebene Taubenschlag ist auf der rechten Seite der Miniatur zu sehen. Es ist der kleine steinerne Turm vor dem jemand steht, der sich in eine Decke hüllt.

Es heißt dort, , daß die Tauben zu dieser Zeit nicht in erster Linie zum Essen gedacht waren und sie waren damals auch noch nicht als Nachrichtenträger von Bedeutung. Tauben produzieren eineg anze Menge Mist. Mist, der sehr viel fruchtbarer ist, als der von Kühen, Schweinen und Schafen. Und solcher Dünger wurde für Kräuter- und Küchengärten benötigt. Für ebenso nützlich wurde er auch für die Hanffelder eingeschätzt. Taubenmist ist erst aus der Mode gekommen, als die chemische Industrie ihn durch künstliche Düngestoffe ersetzen konnte. (Aber selbst heute findet man noch Anklänge daran in den Guano Produkten für unsere Balkonpflanzen)

Da Tauben lebende Düngefabriken waren, wurden auch Taubenschläge nach bestimmten ökonomischen Regeln und Gesichtspunkten gebaut.

Und das Bild zeigt diese Reglen sehr gut.

An den Innenwänden des Taubenturm waren die Nisthöhlen in Runden angeordnet. Sie begannen in einer gewissen Höhe vom Boden des Gebäudes aus, so daß der Dung herunterfallen und aufgesammelt werden konnte, und endeten in einer gewissen Höhe unterhalb der Einfluglöcher, denn Tauben mögen die Unruhe in der Nähe der Eingänge nicht besonders. Tauben mögen ruhige, gemütliche und windgeschützte Plätze, so wurden Taubenschläge auch immer am Rande eines Gehöfts oder eines Siedlung errichtet und wenn möglich, auch nahe einer Waldung, die den Wind abhielt.

Die Gebrüder Limburg haben nicht einmal die kleinen steinernen Simse vergessen, die an der Außenseite des Türmchens angebracht sind. Das sind keine dekorativen oder Mauerelemente, sondern sie dienen zum Schutz der Tauben vor Wiesel, Ratten und Marder und sie erschweren die Zugänge zu den Einfluglöchern für vogelfressende Raubtiere aller Art.

Doch selbst als Produzenten eines außergewöhnlich wertvollen Düngers waren Tauben gefürchtet, weil sie Körner fraßen. In großen Scharen flogen sie auf die frisch gesäten Felder und fraßen die Saat auf. Deswegen mußte ihre Zahl begrenzt werden. Einfache Bauern durften nur wenige Pärchen unter ihrem Dach halten.

Ein spezielles Gebäude für Tauben war ein Adelsprivileg. Aber selbst der mußte die Anzahl der Tauben begrenzen. Die Regel war ein Nest Tauben für jeden Arpent (1 Arpent = 0,5 ha. ha = Hektar).

Diese Regeln haben sich während des Mittelaltes langsam herausgebildet und im 15ten Jahrhundert waren die Taubenschläge zum Statussymbol geworden. Von ihrer Größe ließen sich Rückschlüsse ziehen auf die Größe des Besitzes. So konnte jeder, der die Februarminiatur zu dieser Zeit betrachtete, sehen, daß es sich auf dem Bild nicht um einen einfachen Bauernhof, sondern um das Gehöft einer Person aus dem höheren Adel mit großem Grundbesitz handelte.

Das Recht auf einen Taubenschlag war ein Adelsprivileg, bis es die Französische Revolution zusammen mit andern Privilegien abschaffte.