Re: Spoilersalat


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Abgeschickt von Grisel am 23 April, 2001 um 17:41:20:

Antwort auf: Re: Spoilersalat von Kathrin am 23 April, 2001 um 13:59:17:

Hallo Kathrin!

: Gibt es da noch Theorien dazu?

Da mußt Du bei Marzipan nachschauen. So genau habe ich das nicht verfolgt.

: Ich für meinen Teil freue mich jedes Mal bei CM aufs Neue, daß Lymond dasselbe Sternzeichen hat wie ich. Wenn man sich die klassischen Eigenschaften dazu anschaut (die ich ja nun zufälligerweise recht gut kenne), dann paßt es auch am besten zu ihm.

Muß zu meiner Schande zugeben, daß ich nicht weiß, welches? Skorpion? Ich bilde mir ein, daß er im Nov Geburtstag hat.
Und ich bin ausgerechnet "Gemini" ...

: Klingt recht schlüssig. Ich nehme mal an, Du hast Dich im Zusammenhang mit den Kreuzzügen nicht nur mit den allgemeinen Abläufen (wer hat wen wann totgehauen) beschäftigt, sondern auch mit den theoretischen Hintergründen, die einige Historiker vermutlich gerne dazu aufstellen? Bzw. mit Glaubensfanatismus allgemein?

Nein, das nicht. Ich habe nur mehrere allgemeine Bücher gelesen, und ein paar Biographien. Um ein wirklich qualifiziertes Urteil abgeben zu können, muß man sich wahrscheinlich weiter hineinvertiefen. Aber eine Meinung bildet man sich auch so.

: Jetzt muß ich doch noch mal die komischen Assassinen ansprechen: Fielen die nicht auch in etwa jene Kreuzzugszeit? Ich kenne sie nur aus dem Lexikon und dem Buch von Schlagmichnichttot "Das Halsband der Taube". Kennst Du Dich da ein bißchen aus?

Ein ganz kleines bißchen leider.
Herrr Schlagmichnichttot heißt übrigens mit zweitem Namen E. W. Heine. Kenne ich natürlich, das Buch. Und bei Berling spielen sie eine Rolle. Ansonsten habe ich mal ein Sachbuch über sie gelesen.

Was fällt mir spontan ein? Sie fielen genau in die Kreuzzugszeit. Der Orden, der als "Assassinen" in die Geschichte eingegangen ist, wurde im 11. Jahrhundert gegründet (hoffe ich ...) und im 13. von den Mongolen quasi ausgerottet.
Wie hat noch mal der Gründer geheißen? Hassan-As-Sabbah, glaube ich. Die Assassinen gehörten zur Glaubensrichtung der Ismailiten, also Schiiten. Ursprünglich war es das Ziel, Glaubensgegner und Feinde zu ermorden. Im Lauf der Zeit wurde der Orden aber zu einer Art Auftragskiller. Zumindest ist es so überliefert.
Die klassische Geschichte ist die, wie sie auch bei Heine vorkommt: ein geheimer Garten mit schönen Frauen, in die die zukünftigen Mörder drogenumnebelt geschickt werden, damit sie glauben, daß sie im Paradies sind und umso schneller wieder zurück wollen, ergo den Tod nicht fürchten sondern sogar suchen.
Das wird aber ins Reich der Fantasie verbannt. Gerade die heutige Zeit zeigt, daß solche Spielchen nicht nötig sind, um Selbstmordattentäter zu züchten.

: Stimmt, ich erinnere mich an die berühmte Überlieferung der Eroberung Jerusalems durch die Ritter "... und sie schlugen alle tot, Frauen, Kinder, Alte, und das Blut floß durch den Tempel, und dann kleideten sie sich in weiße Gewänder und hielten einen Gottesdienst zu Ehren des Herrn ab..." oder so. Auch nicht gerade die feine Art.

Ganz gewiß nicht fein, oder gar christlich. Gut, insofern muß ich den oben erwähnten Autoren schon recht geben, daß zumindest Saladin sich hier etwas edler verhalten hat. Der hat die Christen aus Jerusalem und anderen Städten abziehen lassen. Allerdings denke ich, daß er das nicht aus menschlichen, sondern auch politischen Gründen getan hat. Egal, nur das Ergebnis zählt.
Wie gesagt, ich bemühe mich um Objektivität. Aber wenn wir einer Institution die Schuld geben wollen, dann drängt sich mir die Römische Kirche auf.
Sie hatte Macht über die Seelen der Menschen und hat dies zu ihren Zwecken eingesetzt.

: Darfst Du dann gerne nächstes Jahr in aller Ausführlichkeit wiederholen... Ich bin derzeit schon am überlegen, ob ich überhaupt alle Bände zuhause habe. Ich meine, der Frühling des Widders fehlt mir, aber ich kümmere mich noch rechtzeitig darum.

Ist ja noch Zeit. Ausgerechnet mein bisheriger Liebling fehlt Dir!

: Ganz im Gegenteil. Ich finde Oonagh sehr bemerkenswert. Sonst würde ich mich für sie ja nicht so ins Zeug legen und ständig davon erzählen, wie sehr Lymond sie liebt...

Eben, ich hatte mich gewundert. Schon wieder ein Mißverständnis meinerseits.

: Also bei Mrs. George ist die Königinwitwe mehr als normale Frau, die irgendwie versucht, den verschiedenen Kräften im Land Herr zu werden, beschrieben worden. Relativ menschlich also, zumal ihr noch ein mütterlicher Zug beigefügt wird, und demnach etwas wärmer als bei DD. Was mir bei Mrs. George gefiel, ist daß Mary immer nur gute Erinnerungen an ihre Mutter hat und man als Leser merkt, daß sie die Königinwitwe, die sie ja kaum in ihrem Leben gesehen hat, hinterher ein wenig verklärt.

Bei DD kann sie sich tiefer gehende Mütterlichkeit ja auch nicht leisten. Zumindest in GK habe ich aber schon den Eindruck gehabt, daß sie an ihrem Kind hängt. Aber, Adel verpflichtet.

: Inwiefern ist die Königinwitwe als "Gegensatz" zu den Valois zu sehen? Einfach weil sie eine de Guise ist? Mit Katharina von Medici müßte ihre Familie den Umständen entsprechend gut ausgekommen sein, wenn ich mich recht entsinne?

Die Familie de Guise allgemein. In der nächsten Generation haben die de Guise selber Anspruch auf den französischen Thron erhoben. Wenn ich mich recht erinnere, hatten sie gar keine so schlechten Chancen, aber als die Valois ausgestorben waren, hatten auch die Guise keinen Thronanwärter mehr. Also konnte Henri IV de Bourbon König werden.
Bin mir aber nicht sicher, ob es auch wirklich so war. Hier sind meine Quellen sehr dubios. Und mein Gedächtnis ...

: Fein? Ich kapiere in den Originalen bei den schottischen Anklänge immer nur Bahnhof. Ich weiß ja, in Realität versteht man auch nicht viel mehr, wenn die Schotten loslegen, aber gelegentlich hätte ich mir beim Lesen ein wenig Rücksichtnahme gegenüber den tapferen fremdsprachigen Lesern gewünscht... Ich warte nur darauf, daß ich irgendwann mal Archies Geplauder übersetzen darf, dann bin ich völlig aufgeschmissen.

Zugegeben, ohne Übersetzung tue ich mir da auch schwer. Mir war irgendwie nicht klar, warum Wat und Janet so einen Akzent haben, und die Culters gar keinen. Dürfte doch in etwa der selbe Stand sein, oder?

: Ich hätte es als altdeutsches Wort für Gesetzbuch eingeordnet, oder als Ausdruck im Zusammenhang mit "Verhaltenskodex". Ansonsten wird es glaube ich nicht mehr zu häufig benutzt.

Ah, sind wir eher altmodisch. Oder sind es nur meine Professoren, die so reden und ich habe es übernommen?

Wie auch immer,

Grisel



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