Abgeschickt von Meriamon am 06 September, 2001 um 14:05:07
Antwort auf: GoK - Eindrücke nach dem ersten Durchgang... von Martine am 05 September, 2001 um 15:07:58:
Hallo Martine und alle anderen!
: so um bei Petra nicht zu spoilern bin auch ich hier rüber gewandert, sonst bekomme ich sicher Vorwürfe von ihr zu hören.. und Listmom kann ja so streng sein! *bibber...
Oh, dann sind wir besser ganz lieb und brav und spoilern nicht bei Mom!
: Oh Christian ist eines der schlimmsten Traumata, die er auf seinem Weg mitbekommt, Er gibt sich die ganze Schuld dafür. Und mein Eindruck ist auch, daß da mehr für ihn war, als nur Freundschaft.
Den Eindruck hatte ich auch, war mir aber nicht ganz sicher. Irgendwie, vor allem bei ihrem Tod, ist bei mir so ein Gefühl rübergekommen, daß es Liebe ist (könnte allerdings auch nur meine romantische Ader sein ;-) )
Das ist natürlich schwierig für uns, da Genaueres zu wissen, Lymond würde es sicher nicht zeigen, und wir können ja auch nicht in ihn hineinschauen.
: Unterwegs beim Lesne ist mir der Gedanke gekomen ,daß es z: B. in Gok keinen richtigen Bösewicht gibt. Am Anfang denken wir ja, das sei Lymond, aber ein richtiger Schurke taucht halt nicht auf. Es gibt die Gegenseite,(Engländer) und da die gefährliche Margret Douglas-Lennox, aber weder Grey, noch Wharton noch sonst jemand ist wirklich nur ein Schurke.
Stimmt. Das gefällt mir auch sehr - wenn Leute einfach in Schubladen "gut" und "böse" gesteckt werden, ist das ja langweilig. Und Probleme und Konflikte gibt es auch bei normalen Menschen genug...
: Meriamon schrieb:
: (...) Hm, Lieblingsszenen habe ich sooo viele...
: Das Duell mit Richard war einfach genial. Gehört definitiv zu den 3 besten Duellen, in gewisser Hinsicht das interessanteste, weil sich so viel im Inneren der Kämpfenden abspielt. (...)
: Und was sind die anderen zwei auf der Bestenliste??
Beides mal Fantasy :-) (aber sehr gute!). Zum einen ein gewisser Zweikampf in "Die Löwen von Al-Rassan" von Guy Gavriel Kay, der wunderbar beschrieben ist. Der andere war in "A Storm of Swords" von George R. R. Martin (aus der Lied von Eis und Feuer Reihe), das besondere daran war, daß man zwar ganz starke Sympathien für eine Seite hat, aber trotzdem keine Ahnung hat, wer gewinnt, und so total gefesselt von diesem Duell ist.
Lustigerweise wurde mir in Mailinglisten über diese beiden Autoren von DD vorgeschwärmt :-)
Es scheint also eine gewisse Verbindung zu bestehen, und die Werke der beiden kann ich DD-Lesern nur empfehlen - und es ist keine typische Fantasy. Wer komplizierte Bücher und Rätsel mag, ist mit dem Lied von Eis und Feuer gut bedient. Bei Kay mag ich den wunderschönen Stil und die interessanten Charaktere.
Aber irgendwie schweife ich ab... ;-)
: Oh ja, das ist so wunderbar, dieser Zweikampf , besonders da Richard ja am Anfang glaubt er brauche nur einmal mit dem Degen zu fuchteln und hätte den kleinen Bruder schon als Schaschlik aufgespießt...
Und Lymond, der gar nicht kämpfen will...
: (...) Weitere Lieblingsszenen: das erste Treffen mit Will, Don Luis natürlich, und auch Wills Kartenspiel während der Gerichtsverhandlung. Das konnte ich mir auch richtig gut vorstellen, was für ein Bild... Er sitzt da mit Palmer, beide sind fast nackt und spielen um Lymonds Leben. (...)
: Ja, man riecht direkt die verbrauchte Luft, den Schweiß, schwitzt selbst mit, reicht das Kerzenwachs, die Spannung knistert, wie das Holz im Kamin, man kann sich kaum noch aufrecht halten vor Müdigkeit, aber man will wissen wie es weitergeht.... es ist unglaublich, wie plastich dieses Spiel wird.
Das war bei GoK des öfteren so, daß ich bestimmte Szenen regelrecht vor mir gesehen habe.
: Oh, ja,bleibe bitte in der Lesegruppe bei petras dunnettie-list,!
Klar doch :-)
: (...) Vorgestern habe ich dann mit QP angefangen - das wird ja immer besser! (...)
: OH, QP, voller unglaublicher Szenen, und das Tennisspiel, oh Göttin, was habe ich gelacht.!
: Aber es wird noch schlimmer... wart es ab. Hast du schon das Banquett beim König hinter dir?
Nein, noch nicht. Ich war gerade bei den Elefanten...
: Gibt es, wenn ihr das Buch mit anderen historischen Romanen vergleicht, einen Unterschied, gibt es was, was Dunnett besonders macht?
Historische Romane habe ich noch nicht so viele gelesen, aber allgemein im Vergleich zu anderen Büchern:
Erst einmal, daß Dunnett ein bißchen schwieriger ist, daß man ganz genau aufpassen muß, um mitzubekommen, was eigentlich los ist. Dann die Sprache, die Dialoge, die Zitate.
Und: Lymond!
Das mit der Außensicht hat Heike schon gesagt. Da bewundere ich Dunnett, daß sie das so durchhält :-)
Ich habe nämlich neulich selbst erfahren, daß das unglaublich schwierig ist... Ich bin nämlich gerade dabei, ein Buch zu schreiben *g* und wollte nur das erste Kapitel ohne Gedanken der Charaktere schreiben, aber das habe ich nicht durchgehalten ;-) (da werde ich mir noch mal genau anschauen, wie DD das gemacht hat)
: Und die große Endfrage:
: Wenn ihr GoK jemanden empfehlen müßtet/würdet, wie würdet ihr das machen, auf was würdet ihr Wert legen?
Kommt ganz auf die Person an.
Im Moment habe ich da eine Freundin "im Auge", und sie werde ich wohl versuchen, mit Lymond zu ködern. Ihr ein bißchen was vorschwärmen und von seinen Missetaten am Anfang des Buches erzählen ;-) Dann noch was mit "Rätsel" und "interessante Charaktere", das sollte wirken.
Grüße,
Meriamon