Abgeschickt von Kathrin am 16 Juli, 2005 um 14:47:49:
Antwort auf: Re: DK/pif/CM --- Spoiler!!! von Grisel am 14 Juli, 2005 um 16:15:19:
Hallo Ihr Lieben!
: : -Ich möchte hier doch eindeutig eine Lanze für Jerrott brechen. Abgesehen von seinen physischen Vorzügen, die ich persönlich eigentlich eher schätze als blond und kornblümchenblau, fühle ich mich ihm sehr verwandt.
: OK, zugegebenermaßen stehe ich tatsächlich mehr auf der Lymo/Gaby-Optik.... das mag etwas mit meiner Vorliebe für die beiden zu tun zu haben.
: Wer kann sich schon mit Lymond identifizieren?
Die Frage ist: SOLL man sich überhaupt mit ihm identifizieren??? Allein schon von der Perspektive, die DD wählt, wirkt er schon etwas distanzierter. Außerdem *g* ist es vielleicht gar nicht so schlecht, alle seine Leiden nicht "hautnah" miterleben zu müssen.
: : -Jerrotts Fehler und Fehleinschätzungen, sein cholerisches Temperament und seine tyrannische Art und Selbstgerechtigkeit kann ich gut entschuldigen, weil mir das so bekannt vorkommt.:-)
Also ich tue mir ehrlich schwer, seinen Gedankengängen zu folgen. Typisches Beispiel: Sein fruchtloser Versuch, Gaby zu bekehren. Ich frage mich wirklich, warum er sich da überhaupt eine Chance ausgerechnet hat.
: : -Nur Genies und selbstlose Helden könnte ich nicht aushalten.
Du meinst in Realität??? Denn in gewissem Sinne ist Lymond eigentlich schon ein Genie, würde ich mal sagen. Und Nicco irgendwo auch.
: Wie gesagt, bei mir ist es allein das religiöse Predigen die ganze Zeit. Da ist er mir als (eindimensionaler) Bösewicht in PIF fast lieber.
Jetzt werde ich mal meine persönliche Lanze für Gaby brechen: Man stelle sich eine 15jährige, von Mantel-und-Degenfilmen beeinflusste, laienhaft über das "edle" Rittertum informierte Leserin vor, die per Zufall über ein Buch stolpert, wo es laut Buchrückentext über die ach so edlen Helden geht. Sie kriegt die volle Dröhung moralische Ansprüche ab, vor allem von einem hübschen blonden blauäugigen Ritter, während irgendsoein "blasser, nervöser" (O-Ton Jerott auf Malta) blonder Kerl ständig wie ein Trampeltier durch die Lande stapft und reichlich unfein zu jungen Frauen ist (und der eine ganze Latte von Namen trägt - "Francis", "Lymond", "Comte de Sevigny", "Crawford" - wodurch er teilweise kaum als eine Person identifizierbar ist).
Zum Schluss hauen sich die beiden, und plötzlich lieben alle den Typen, der vorher alle Leute beleidigt.
Hm. Komisches Ende.
Ich glaube das Buch nach dem zehnten Lesen nun verstanden zu haben. Aber meine Gaby-Vorliebe werde ich wohl nur sehr schwer los...
Viele Grüße
Kathrin