Re: Neues von Klett-Cotta


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Abgeschickt von Heike am 06 September, 2006 um 15:11:46:

Antwort auf: Re: Neues von Klett-Cotta von Binchen am 05 September, 2006 um 13:47:33:

Hallo zusammen,

Binchen, Du schreibst:
:na da sind wir doch in einigen Dingen gar nicht so weit voneinander entfernt.


Teilweise. Wenn ich mir allerdings einige Deiner Ausführungen durchlese, sind wir auch wieder Welten voneinander entfernt.


Binchen:
: Elitär ist für mich das Ansinnen, Brigitte, Woman oder ander Frauenzeitschriften als nicht Dunnet-adäquat zu disqualifizeren. Selbst, wenn man es nicht am Worlaut festmachen können sollte, der Eindruck entstand. Und es roch ein wenig so, als wenn sich Romanleser über Heftchenleser lustig machen oder die Nase rümpfen, nur eine Stufe darüber. :
: Gehobene Literatur gerne zu lesen, ist bestimmt kein Grund sich zu schämen, jedoch ist es nicht adäquat die Nase darüber zu rümpfen, dass auch Wesen die DD-Bücher lesen, die eben keinen Hochschulabschluss haben oder anstreben, sondern sich eben einfach nur gut unterhalten wollen – und vielleicht sogar parallel oder vorher die Wanderhure gelesen haben.

Was heisst hier 'nicht Dunnett-adäquat'? 'Nicht allein seligmachend' wäre die bessere Formulierung, und ich denke,das wurde in den bisherigen Diskussionsbeiträgen sehr deutlich gemacht.

Zum Thema Nase rümpfen, sorry, aber mir kommt das langsam so vor, als ob hier mit grossem Eifer Minderwertigkeitskomplexe gezüchtet und gepflegt werden. Hey, wenn ich stolzer Heftchenleser bin, dann geht es mir doch sonstwo vorbei, was irgendwer anderes darüber denkt. Und wenn sich jemand über mich lustig macht, weil ich Dunnett und keine Bücher über Atomphysik lese, dann ist mir das auch so lang wie breit. Deswegen wünsche ich dem anderen trotzdem viel Freude mit seinen Physikbüchern.


Binchen:
: Jeder soll es austesten – und wenn nicht ein erster Band zum Einstieg taugt – was dann. Der zweite wird die Feuerprobe.


Ja, genau. Die ersten Ergebnisse wird man sehen, wenn die Vorbestellungen der Buchhändler beim Verlag eingehen, obwohl wir davon wohl nichts mitbekommen werden. Mit einem gewissen Schwund ist wohl zu rechnen, aber ich hoffe, dass die Zahl der Bestellungen nicht zu sehr zurückgeht. Bei Amazon dümpelt 'Der Frühling des Widders' jedenfalls noch bei 62.000 herum.


Binchen:
: Die DDRA-Seiten habe ich im Internet einige Male besucht und finde es spannend, was da schon an der Oberfläche sichtbar wird. Für die Beteiligung an Mailing Listen fehlen mir jedoch Lust, Zeit und vermutlich auch der Horizont.


Mangel an Zeit und Lust sind verständlich. Aber warum denkst Du, dass Dir der Horizont fehlt? Ich kann Dir versichern, dass es dort Diskussionen in allen Schattierungen gibt; von Leuten, die sich über Philippas Kleider unterhalten oder zum 350.000mal das casting game spielen bis zu Debatten über den neoplatonischen Einfluss im House of Niccolo. Das alles existiert nebeneinander und keiner wird mit vorgehaltener Pistole gezwungen, Threads zu lesen, die ihn nicht interessieren. Dennoch würde keiner dem anderen missgönnen, bei diesen Threads mitzumachen. Diese Art von Toleranz würde ich mir auch für dieses Forum wünschen, wenn ich sehe, wie Forumsmitglieder über Claudia und Birgit wegen ihrer Aphrodite-Diskussion hergezogen haben - und das auch noch auf einem anderen Board! Aber das gehört in eine andere Mail.


Binchen:
: Ist ja interessant, was Ihr in dem Zusammenhang gemacht habt. Das ist in keiner Weise ein anpreisen der eigenen Initiativen, sondern eine Information. Ohne dieses wirkten einige Posting hier, als wollte man nur meckern aber nichts Eigenes auf die Beine stellen.
: Warum also nicht drüber reden oder selbst ein Posting aufmachen … Was wir versucht haben, um DD in Deutsch an den Mann und die Frau zu bringen …

Weil es für mich eine Selbstverständlichkeit ist, im Rahmen meiner begrenzten Möglichkeiten zu tun, was ich kann, um Dunnett zu promoten. Wichtig sind aber die Ergebnisse, nicht die Personen, die dahinterstehen. Wichtig ist, dass man bei Wikipedia einen Artikel findet, wichtig ist, dass die ausländischen Leser informiert wurden. Wer den geschrieben hat, wer die Leute informiert hat - das ist völlig egal.
Ich hätte mir auch erwartet, dass die Herrschaften, die sich auf die Kritik, die Birgit, Kerstin und ich am Marketingkonzept des Verlags äusserten, eingeschossen haben, uns schon zutrauen, dass wir nicht unmotiviert und nur um des Kritisierens willen handeln.

Binchen:
: Dass diejenigen, die DDs Sprache und Metaphern so lieben, die Bücher gerne in der Originalsprache lesen, versteht sich von selbst und ist keineswegs irgendwie befremdlich. Es wird nur gerne der Anschein erweckt, dass man eben Dunnett nur dann RICHTIG versteht und nur dann ein so richtiger Fan ist und überhaupt qualifiziert ist einen PIEP von sich zu genben, wenn man die englischen Bücher lesen kann. Diese kleinen Anzeichen sind das, was ich immer wieder elitär nenne, weil eben jeder auf seine Weise mit den Büchern umgehen soll.


Wer erweckt diesen Anschein? Es ist völlig verständlich, dass nicht jeder Zeit oder Lust oder auch die Englischkenntnisse hat, sich auf die Originalfassungen zu stürzen. Wer nach einem stressigen Arbeitstag etwas Unterhaltsames lesen möchte, hat auch sicher keine Lust, wegen jedem dritten Wort im Wörterbuch nachzuschlagen. Aber warum missgönnst Du denn denen, die die Originalfassungen lesen können, darüber zu diskutieren? Sollen die den Mund halten bloss weil Du keine Zeit/Lust/Fähigkeit hast, das Gleiche zu tun? Wie Du schon sagst, jeder soll auf seine Weise mit den Büchern umgehen. Und dazu gehört auch das Lesen oder Nichtlesen der Originalfassungen, je nach Gusto des Lesers. Jeder soll doch bitte nach seiner Fasson selig werden!

Binchen:
: Zur Leserunde gibt es statistische Daten – Eine durchschnittliche Leserunde kommt auf gut 75 Postings – die 600 für Nicco sind da schon erheblich mehr. Von den Möchtegernleserinnen ist eine abgesprungen, weil sie feststellte, dass Nicco zwischendurch nicht lesbar ist. Sie möchte ihm ihre Ganze Aufmerksamkeit schenken und nimmt das Buch im Urlaub zur Hand.
: Alle anderen waren von Anfang an dabei – alle sind sich einig, dass es mit Band 2 weiter geht. Eine von uns hat historische Romane vorher völlig abgelehnt und ist eigentlich nicht einmal bereit freiwillig zu rätseln. Sie hat am meisten mit DDs Stil zu kämpfen gehabt.

Danke für die Informationen. Nur eine Aussteigerin ist wirklich nicht viel, und die ist ja auch nur aus Zeitgründen abgesprungen. Waren die Teilnehmerinnen Leute, die aus dem Forum selbst kamen, oder sind da auch welche von aussen dazugekommen, die beispielsweise über den Link bei Klett-Cotta zu Euch gefunden haben?


Binchen:
: Normale Zugriffszahlen auf die Page, also Verirrte falls gerade keine Leserunde anliegt usw. – liegen bei ca. 50 – Zu den Spitzenzeiten der Runde lagen die Views bei über 1000. Näheres müsste Petra, die Betreiberin des Forums wissen. Damit die Leserunde im Anschluss noch nachvollziehbar bleibt, habe ich eine Zusammenfassung in Arbeit.


Das ist eine sehr gute Idee. Ich sehe auch, dass Petra gerade mit Zahlen vorbeigekommen ist - danke, Petra! Ein paar Lurker habt ihr auf jeden Fall mitgezogen!

Binchen:
: Mit den aufgezählten Aktionen hast Du Euer Publikum angesprochen – toll, denn wenn Ihr nicht fändet, dass dem zu wenig Genüge getan wird, dann hättet Ihr das nicht getan.


'Euer Publikum'? Warum nur hast Du immer das Bedürfnis zur Abgrenzung und Grüppchenbildung? Es gibt nur ein Publikum, nämlich unser gemeinsames Publikum, die Gesamtheit aller Dunnettleser.
Unser, Euer - warum wird denn da immer dieser Wettbewerbsgedanke aufgebracht? Dieses Forum ist nicht der Nabel der Dunnettwelt; genausowenig wie die vielen Mailinglisten, Lesegruppen und was da sonst noch kreucht und fleucht. Denn dieses Zentrum gibt es nicht, es gibt vielmehr Leser, die sich in vielfacher Form, je nach ihren persönlichen Vorlieben, zusammenfinden. Und eine Website wie die der DDRA richtet sich an alle, genau wie ein Artikel in Wikipedia, und nicht nur selektiv an Einzelgruppen.


Binchen:
: Mein Ansatz ist ein anderer. Ich hasse es, wenn Leute Berührungsängste vor Büchern haben, weil sie eben auf den ersten Blick nur ‚gehoben’ diskutiert werden. Wenn sie die Finger von Büchern lassen, weil sie gerade keine Zeit oder Lust haben, sich auf etwas Komplizierteres einzulassen, sollten Wesen gewarnt werden, damit sie keine negative Propaganda zum Buch machen.


Wesen? Keine Menschen? <g>
Und man sollte sich also auf das niedrigstmögliche Niveau begeben? Oder, besser, jeden Anspruch auf Anspruch vermeiden? Ich halte diesen Ansatz für verkehrt.
Birgit hat sich ja die Mühe gemacht, Auflagenzahlen von verschiedenen Zeitungen und Magazinen zusammenzusuchen. Es hat sich gezeigt, dass gerade die von einigen als elitär bezeichneten Blätter (SZ, Spiegel, etc.) Millionenauflagen erzielen. Soll man die Leser dieser Publikationen also zugunsten der von Dir so schön bezeichneten 'Schlichtleser' ignorieren?
Ideal wäre es doch, wenn man alle erreichen könnte, was natürlich illusorisch ist.


Binchen:
Also versuche ich die Scheu davor zu nehmen, aber auch zu warnen, was das Buch nicht abdeckt. Meine Botschaft ist ‚Das kann auch dem Schlichtleser gefallen, wenn …’ Und deshalb eben darf das Buch auch in Brigitte, Woman – oder wo auch immer beworben werden. Außer es geht in der Weise, wie Birgit es in einem Posting dargestellt hat.

Natürlich. Rezensionen darf jeder schreiben, auch dieses Wiener Blatt. Ob ich sie dann allerdings zu Werbezwecken einsetze, das muss ich als Verlag im Einzelfall genau abwägen.


Viele Grüsse

Heike





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