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Die Lymond Chroniken:
Eine Einführung

Schachallegorie/Meister B R: Schachspiel mit dem Tod

Die Lymond-Chroniken waren Dorothy Dunnetts erste historische Serie. Die Zeit ist Schottland und Europa zwischen 1547 und 1557.Die ersten Auseinandersetzungen um die Reformation, die Politik der europäischen Fürstenhöfe unter- und gegeneinander, die Machtblöcke England, Habsburg, Frankreich und deren Verbündete innerhalb und außerhalb Europas bilden den Hintergrund.

Jedes der sechs Bücher kann als ein abgeschlossener Roman gelesen werden und hat mehrere Schauplätze. Nur der erste Band, "Das Königsspiel" ist ganz und gar Schottland gewidmet. In den sechs Bänden lernen die Leser die Familie Crawford, deren Freunde und Feinde kennen. Angesiedelt im kleineren Landadel, bleiben die Crawfords von der verwickelten Politik zwischen England und Schottland und von den kriegerischen Auseinandersetzungen im Grenzland zwischen den beiden Königreichen nicht verschont.
Hauptperson ist der jüngere Sohn, Francis Crawford of Lymond, der durch seine bewegte Jugend immer tiefer in die Intrigen der Stuarts und Tudors hineingezogen wird. Erzogen nach dem Ideal der Renaissance, mehrsprachig, gebildet, musikalisch und intelligent, setzt er seine Fähigkeiten gleichermaßen für den leisen Krieg der Diplomaten und den lauten der Armeen ein.

An der Oberfläche sind die Lymond-Chroniken sechs "Abenteuerromane", zwar überdurchschnittlich gut geschrieben und zur Freude jedes Historikers quellengenau und bis ins kleinste Detail recherchiert. Aber in jedem der sechs Bücher erfahren die Leser mehr und mehr über die "Leichen", die die Familie Crawford im Keller hat, entwickeln sich die Hautpersonen immer weiter und werden die einzelnen Beziehungen und Verbindungen untereinander komplexer.

Zu der Familiengeschichte hat jedes Buch noch ein ganz eigenes Leitmotiv. So geht es im "Königsspiel" um Moral, in "Gefahr für die Königin" um Gefolgschaft, in "Im Zeichen des Kreuzes" um Ordnung und Loyalität und die Frage, ob sie in einer laizistischen Gemeinschaft möglich sei, in "Pawn in Frankincense" um Familie, in "Ringed Castle" um Freundschaft und in "Checkmate" um Liebe. Jeder dieser allgemeingültigen Werte hat im jeweiligen Band einen Preis, der den angestrebten Wert in Frage stellt.

Zu den deutschen Ausgaben der Lymond-Chroniken:

Alle englischen Titel der Serie sind dem Schachspiel entlehnt, die deutschen Übersetzer haben sich daran nicht gehalten. Ebenso unverständlich ist, warum die deutschen Ausgaben gekürzt wurden, ohne die Leser darauf hinzuweisen. Und um so bedauerlicher, daß der deutsche Verlag es nicht geschafft hat, diese außergewöhnliche Autorin angemessen auf dem deutschen Markt bekanntzumachen. Gerade mit dem Boom der historischen Romane, in dem sich schwer die Spreu vom Weizen trennen läßt, hätte Dunnett viele neue Leser finden können.


 |Wer ist Dorothy Dunnett?|
|Seite 2: Spiel und Spieler| |Seite 3: Männer und Frauen|
|Mehr über King Hereafter|
Mehr über das Haus Niccolò|
|Mehr über die Lymond-Chroniken|
|Die Johnson Johnson-Krimis|
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