Abgeschickt von Martine am 10 September, 2001 um 00:42:43:
Antwort auf: Kriegt man vom Rudern auf Galeeren dünne Beine? von Chris am 09 September, 2001 um 19:14:54:
Martines Widerspruchsgeist angestachelt:
Das hier ist ein Link zu einer sehr alten RUDERTECHNIK, die im Mittelmeerraum verbreitet war.:
http://www.altaegypten.com/Bewegung_im_Alltag/bewegung_im_alltag.html:
"(...) Um das Blatt aus dem Wasser zu heben, werden die Hände nach unten gedrückt. Gleichzeitig wird das schiffsinnere Bein zurückgesetzt, um das Aufstehen zu ermöglichen. Durch das Aufstehen in der Schrittstellung und das Vorbeugen des Oberkörpers gehen gleichzeitig die Hände (actio-reactio) weiter nach unten und ermöglichen es, das Blatt frei vom Wasser zu führen (Phasen e bis g). Das Blatt wird nach hinten geführt, der zurückgestellte Fuß wieder neben den anderen gesetzt und der neue Einsatz vorbereitet.
Dieser Ablauf gewährleistet durch den Einsatz des ganzen Körpers und das Ausnutzen des Eigengewichts, also der Schwerkraft, eine langsame und runde Bewegung mit möglichst geringem Kraftaufwand und ohne einseitige Belastung von Rücken und Schultergürtel. (...)
Noch heute kann man in Ägypten manchmal bestimmte Bewegungsmuster und Haltungen beobachten, wie wir sie bei den alten Ägyptern als typisch abgebildet finden; vor allem bei den Fellachen und den Nubiern. Charakteristisch für diese Art sich zu bewegen ist, daß der Körper nicht gestaucht wird, sondern sich ausdehnt. Ich habe dies z.B. bei Ruderern auf dem Qamrun-See am Rande der Oase Fayum beobachtet. Und bei Siko, unserem Felukenkapitän in Assuan, konnte ich beobachten, wie er sich von der Hüfte her mit geradem Rücken über die Reling ins Wasser beugte. Bemerkenswert ist auch die ausbalancierte Art, wie Frauen, z.T. freihändig, den Wasserkrug auf dem Kopf tragen. Dies ist nur möglich, wenn die Körpersegmente vertikal und ohne Bewegungsblockierung fein schwingend um die innere Körperachse angeordnet sind. (...)"
Ím Gegensatz zum Autor dieses Beitrags der diese Technik nur für den südliche nMittelmeeerraum belegt, habe ich Abbildungen gesehen in den Boote in späteren Zeiten und in anderen Gewässern "stehend" gerudert wurden. Diese Technik ist eine ziemlich gute Ausnutzng der Hebelwirkung bei geringem Kraftaufwand.
Siehe auch den Link unten, der die Biomechanik der Ruderns erklärt.
Rudern ist kein "Sitzsport"!
Martine