Abgeschickt von Grisel am 17 Mai, 2005 um 18:09:38:
Antwort auf: Re: OT: Kingdom of heaven --- Spoiler!!! von Claudia am 17 Mai, 2005 um 17:38:14:
Hi Claudia!
: Wobei ich anmerken möchte, das m.E. der Film gleich auf drei Ebenen nicht funktioniert:
: - für einen Actionfilm viel zu langatmig
: - für einen epischen Film viel zu oberflächliche, kalt lassende Hauptdarsteller- das sind alles nur "Figuren"
Das stimmt, zum Leben erwacht ist da keiner.
Aufgefallen sind mir nur der Deutsche ganz am Anfang wegen seiner herzigen Obelix-Frisur (so sehen also Amerikaner einen typischen mittelalterlichen Deutschen???) und "Dr. Bashir".
: - für einen Historienfilm- siehe Deine Ausführungen...
Schön finde ich übrigens auch die subtile Charakterisierung, alle sind lieb, außer den Pseudotemplern. Yeah. Da sehnt man sich fast nach guter alter Schwarz-Weiß-Malerei ...
Apropos. Interessant, daß keiner den Sexismus des Films störend findend. Sybilla war überhaupt die einzige (lebende) Frau und die hat man von einer, die zumindest versucht hat, ihren Kopf durchzusetzen, zu einem armen Opfer reduziert. Und zum love interest von Balian.
Da war zB die Szene, wo sie ihre Haare schneidet und im verzerrten Spiegel auf einmal aussieht, wie Balduin IV. Da dachte ich mir, yeah, sie wacht auf und tritt das Erbe ihres Bruders an und tut irgendwas. Nein, stattdessen ging sie Kranke pflegen, wie sich das für ein braves Weibchen gehört.
Andererseits, wer erwartet schon starke Frauen in einem mittelalterlichen Film?
(Mein Mitleid geht an die Schauspielerin der Leiche. "Wir haben eine Rolle für Sie. Sie spielen im neuen Scott-Film die Frau von Orlando Bloom." Muß eine herbe Enttäuschung gewesen sein, als sie das Drehbuch gelesen hat ...)
: die sich die Schaumblasen vorstellen kann und gern nach dem Kinobesuch Mäuschen gespielt hätte.
Ich habe mich beherrscht und nur während der Vorstellung meiner Begleitung ein paar Mal was zugezischt und sie dann am Heimweg niedergelabert, wie es wirklich war, soweit ich es kenne.
Ah, wie fein. Eben in einem anderen Forum gelesen, wo ich mich herumbeiße, weil ich es wage, Hollywoodfilme kritisch zu betrachten, daß historisch richtige Filme langweilig sind, im Gegensatz zu historisch falschen. Ergo sind nur die falschen gut, weil sie "unterhaltsam" sind (ich beginne das Wort zu hassen), und die Leute zur Beschäftigung mit der Geschichte animieren, während die anderen einschläfern.
Helft mir! Sagt mir, daß das nicht so ist!
Bye,
Grisel